Angesichts des Leids der Bevölkerung in der Ukraine fehlen einem oft die Worte. Um diese Sprachlosigkeit zu überwinden, findet am Samstag, 23. April 2022 um 18 Uhr ein Benefizkonzert in der Lutherkirche Holzminden statt.
Den Initiatoren geht es nicht nur um das Sammeln von Spenden für die Diakonie-Katastrophenhilfe, sondern auch darum, einen kleinen Moment des Innehaltens zwischen Nachrichtenschwämme und Hilflosigkeit zu ermöglichen. Ganz ohne Worte soll sich die beruhigende Kraft der Musik in einer verwundeten Welt entfalten.
Thomas Kanitz ist auf Alexander Käberich und Nana Sugimoto zugekommen, um dieses Konzert zu gestalten. Seit über 20 Jahren hat er sein künstlerisches Domizil im Landkreis Holzminden. Zwischen seinen Konzerttourneen durch alle Kontinente der Welt hat er sich immer wieder zum Auftanken und Üben in das Weserbergland zurückgezogen. Nach der Beendigung der Quartettlaufbahn mit dem international erfolgreichen Reger-Quartett, war er Cellist des Rheinischen Kammerorchesters Köln und später Mitglied der Dortmunder Philharmoniker sowie Dozent an der Hochschule für Musik in Köln. Auch als Dirigent war Thomas Kanitz in Westafrika und Afghanistan tätig. Über den Dachverband "Musicians without Borders“ engagierte er sich bei "Sounds of Palestine" in Bethlehem, um junge Palästinenser aus Flüchtlingscamps zu unterrichten.
Zusammen mit Alexander Käberich (Leiter der Musikschule Holzminden), Flöte und Nana Sugimoto (Kantorin der Lutherkirche Holzminden), Klavier erklingen an diesem Abend Werke von Johann Sebastian Bach, Max Bruch und Astor Piazzola. Aber auch unbekanntere Klangwerke von André Jolivet und Robert Nessler werden die Zeit für einen Moment der inneren Einkehr anhalten.
Text/Foto: Nana Sugimoto